Gab es viel früherVideo von 1973 zeigt Navigationssystem

Navi fürs Auto gab es viel früher als angenommen: Video von 1973 zeigt Navigationssystem – Ob fest eingebaut, oder im Infotainment-System beim Neuwagenkauf, ob nachgerüstet über ein externes Gerät oder einfach über das Smartphone und eine Kartensoftware: Navigationssysteme für Fahrzeuge sind mittlerweile weit verbreitet, viele Menschen nutzen sie. Doch der Versuch, ein solches System im Auto zu nutzen, ist nicht so modern wie allgemein angenommen. Das zeigt dieses Video aus dem Jahr 1973.
Es soll sogar noch ältere Systeme geben, aber schon dieser kurze Ausschnitt aus einer Reportage aus dem genannten Jahr dürfte verblüffen. „Der Ausbau unseres Straßennetzes bleibt immer mehr hinter dem Wachstum unserer Motorisierung zurück“, stellt ein Sprecher aus dem Off fest, was beim heutigen Betrachter aus verschiedenen Gründen wohl das eine oder andere Augenzwinkern auslösen dürfte.
Dann geht es ohne Umschweife zum Navigationssystem:
Das System, das damals zum Einsatz kam, ist „das sogenannte programmierte Fahren“. Ein Schnitt – der Kofferraum eines Mercedes öffnet sich und auf der linken Seite kommt eine kleine Box zum Vorschein. Darin: mehrere Platinen. Erstaunlich: Schon damals handelte es sich bei der Rechnertechnik um eine kleine Box, „die ohne großen Aufwand in jedes Auto eingebaut werden kann“. „Teil eines Systems, mit dem jedes Fahrzeug zum gewünschten Ziel geleitet werden kann“, heißt es im Video.
In den folgenden rund vier Minuten wird der Verbund ausführlich vorgestellt. Dem Computer im Kofferraum steht ein per Kabel verbundenes Pendant in der Mittelkonsole gegenüber. Die Eingabe der Zielnummer erfolgt über ein vergleichsweise primitives System per Rolltasten wie bei einem Kofferschloss. Erstaunlich: Das Leitsystem basiert bereits auf einer am Heck montierten Antenne und somit auf Ferndaten.
Unter dem Asphalt der Fahrbahn sind Induktionsschleifen verlegt:
Anders als bei heutigen satellitengestützten Verfahren fand auf diese Weise ein Datenaustausch zwischen dem jeweiligen Auto und einem Rechenzentrum statt. Es werden aber nicht nur einmalig beliebige Daten ausgetauscht: Die günstigste Route wird berechnet und dem Fahrer übermittelt, heißt es in dem Artikel. Das System von Siemens wird im Folgenden mit Details und Funktionsweise erklärt. Dieses kleine Stück Automobilgeschichte sollte man sich nicht entgehen lassen. Durchgesetzt hat es sich wohl nicht.