E-Autos unendlich fahrenDynamische drahtlose Energieübertragung

Dynamische drahtlose Energieübertragung: Auf dieser Straße können E-Autos unendlich fahren – Die Elektromobilität hat so einige Tücken, die viele Menschen davon abhalten, sich ein E-Auto zu kaufen. Neben der unzureichenden Ladeinfrastruktur, sind Kunden vor allem ob der vergleichsweise geringen Reichweite skeptisch. Zwar plant Mercedes, bald die 1.000-Kilometer-Marke zu knacken, und von Fahrzeugen, die mit Solarzellen bestückt sind, wird sogar noch mehr erwartet, der Heilige Gral wäre aber natürlich eine quasi „unendliche“ Reichweite.
Dem Unternehmen Stellantis, welchem als Mutterkonzern prominente Marken wie Fiat, Opel, Peugeot, Chrysler und Maserati unterstehen, ist diesbezüglich ein interessanter Durchbruch gelungen.
Gemeinsam mit anderen Firmen betreibt Stellantis in Norditalien eine Teststrecke für Elektroautos und andere Technologien.
Auf der sogenannten Arena Del Futuro hat man nun ein System mit der Bezeichnung „Dynamic Wireless Power Transfer“ (zu Deutsch: Dynamische drahtlose Energieübertragung) getestet, bei dem an das Stromnetz angeschlossene Ladespulen unter dem Asphalt verlegt werden, um die Energie direkt an Pkw, Lkw und Busse zu übertragen – ohne dass diese an Ladestationen anhalten müssen, um ihre Batterien aufzuladen. Die Ingenieure setzen dabei auf Gleichstrom, um die Leistungsverluste in möglichst niedrigen Grenzen zu halten.
Mit einem entsprechenden Receiver ausgestattete Elektroautos können während der Fahrt auf einer derart präparierten Straße Strom ziehen. Das Gerät leitet den Strom dann direkt zum Antrieb um, anstatt die internen Batterien aufzuladen.
Damit könnte man auf dieser Straße einfach immer weiterfahren, ohne sich über die Reichweite Gedanken machen zu müssen.
Stellantis zufolge hätten die dabei entstehenden Magnetfelder keinerlei negative Auswirkungen auf Personen im Auto und auch zu Fuß könne man die Straße gefahrlos überqueren. Der zum Betrieb nötige Strom könnte zudem zum Teil von am Straßenrand positionierten Solarzellen erzeugt werden.
Vergleichbar sei der Wirkungsgrad dieser Form der Energieübertragung mit jenem einer Schnellladestation.
Auf der Strecke wurde neben einem Fiat 500 – der mit typischer Autobahngeschwindigkeit fahren konnte, ohne die in seiner Batterie gespeicherte Energie zu verbrauchen – auch ein zwölf Meter langer Bus getestet, der bei einer Leistungsaufnahme von 75 Kilowatt eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 70 km/h erreichte.
Ein interessanter und vor allem vielversprechender Blick also in eine mögliche Zukunft. Doch obwohl selbst das „Times Magazine“ die induktive Ladetechnologie der Arena del Futuro als eine der wichtigsten 100 Erfindungen des Jahres 2021 ausgezeichnet hat, ist von einer Serienproduktion bislang keine Rede.
Dafür aber von einem weltweiten Interesse für die kommerzielle Entwicklung. Zudem sei die Technologie nicht nur auf Straßen und Autobahnen nützlich, sondern auch in Verbindung mit anderen Infrastrukturen wie Häfen, Flughäfen und Parkplätzen.
Quellen: netzwelt.de , media.stellantis.com