Der Kinderbuchautor und Fernsehmoderator Peter Fritz Willi Lustig dürfte wohl für viele ältere Deutsche zum Kanon ihres Kinderfernsehens gehören. Mit „Löwenzahn“ lieferte er uns mit jeder Sendung faszinierende Einblicke in das Wissen des Alltags, die bis heute unvergessen sind. So auch in einer Folge, in der Lustig bereits vor Jahrzehnten ein Elektroauto präsentierte: 1983 – mit einem Elektro Golf aus dem Jahr 1976.

Es sind faszinierende Einblicke – in unserem Zeitalter von Tesla und Co. hat es etwas Rührendes, Peter Lustig in der Folge „Nur ein Tropfen Öl“ von 1983 über Elektroautos schwärmen zu sehen und zu hören. Dem Fahrer eines Tanklasters geht in der Handlung der Episode bezeichnenderweise der Sprit aus, und er bittet Lustig in seinem grünen Golf um einen Kanister Benzin. Doch den kann ihm der Moderator nicht geben.

Sein Golf fährt vollelektrisch.

Voller Unglauben öffnet der andere Verkehrsteilnehmer ob dieser Aussage die Haube – und der Lkw-Fahrer staunt bei dem Anblick nicht schlecht. Denn darunter gibt es keinen Motor, sondern nur zusammengeschaltete Batterien. Eine antiquiert aussehende Konstruktion, die über eine Steckdose geladen wird. Diese findet der Brummifahrer, als er sich des (vermeintlichen) Tankdeckels annimmt.

„Das Auto hier braucht kein Benzin, also auch kein Erdöl“, hält Peter Lustig in der ihm eigenen, unnachahmlichen Weise mit einem leicht geräusperten „hm, hm“ fest. Woraufhin der Lkw-Fahrer konstatiert, dass man das Erdöl sehr wohl zumindest zur „Stromgewinnung“ benötige. Was darauf folgt, ist eine Vision von Peter Lustig aus dem Jahre 1983, wie sie moderner kaum sein könnte:

„Eines Tages, wenn wir weiter erfinden und nachdenken, bekommen wir all diese Benzin-Stinker von der Straße“, entgegnet er dem Fahrer.

Laut Recherchen des Portals „efahrer“ von „Chip“ handelt es sich bei dem grünen Elektro Golf um ein Fahrzeug, welches Volkswagen bereits 1976 auf den Markt brachte, lediglich zwei Jahre, nachdem der ursprüngliche Golf 1 mit Verbrennungsmotor sein Debüt feierte. Ein Vierganggetriebe wurde mit einem Gleichstrom-Elektromotor gekoppelt, den nötigen Saft lieferten 16 miteinander verbundene Sechs-Volt-Bleiakkus.

Diese konnten binnen zwölf Stunden über die klassische 220-Volt-Steckdose geladen werden. Unbekannt ist hingegen, wie viel Fahrzeit beziehungsweise Reichweite sie lieferten.

Quelle: efahrer.chip.de