Digitaler FührerscheinEU plant den „Lappen“ auf dem Handy

Digitaler Führerschein: EU plant den „Lappen“ auf dem Handy – Der herkömmliche Führerschein in physischer Form aus Papier oder Kunststoff, wird, wenn es nach Planungen der EU geht, um eine digitale Variante erweitert. Zukünftig könnte es dann genügen, bei einer Führerscheinkontrolle das Smartphone vorzuzeigen. Die Digitalisierung der Welt hält nicht vor Dokumenten inne, so scheint es.
Das System des digitalen Führerscheins statt einer analogen „Pappe“ gibt es bereits – Norwegen etwa arbeitet damit. Dort kann man mithilfe einer entsprechenden Smartphone-Applikation bei einer Überprüfung seinen Führerschein vorzeigen. Eine persönliche Codenummer macht es möglich. Wird diese über die App eingegeben, öffnet sich eine Webseite der staatlichen Verkehrsbehörde – dort sind die zertifizierten Daten zur Fahrerlaubnis hinterlegt.
Die Polizei kann sich zudem über einen QR-Code Einsicht mit einem Scan verschaffen. Jetzt möchte sich die EU weiter in Richtung eines solchen Systems bewegen – die EU-Verkehrsminister hatten erste informelle Beratungen dazu am Donnerstag durchgeführt. Das Thema: die Digitalisierung des Verkehrsbereichs. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) zufolge habe sich die EU-Kommission klar zum digitalen Führerschein bekannt.
Dies sagte Scheuer gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, wo er betonte: „Auch Deutschland wird mitmachen.“
Dann könne das Smartphone vorzeigen, wer seinen Führerschein nicht dabeihabe. „Über diesen praktischen Fortschritt freue ich mich sehr, denn er führt den Menschen die Vorteile der Digitalisierung klar vor Augen“, unterstrich Scheuer.
Momentan werden die Pläne für eine neue Führerscheinrichtlinie noch von der EU in Augenschein genommen. Auf diese Phase könnten im Bedarfsfall Änderungsvorschläge erfolgen, unter ihnen auch die Aufnahme des digitalen Führerscheins. EU-Verkehrskommissarin Adina Vălean jedenfalls äußerte „die Zukunft sollte papierlos sein.“ Beim ADAC stoßen die Pläne auf Zuspruch.
Dort äußerte man sich positiv: „Im Zuge der Digitalisierung ist die Verfügbarkeit einer digitalen Fahrerlaubnis eine Frage der Verbraucherfreundlichkeit und des Komforts“, betonte eine Sprecherin. Die Einhaltung hoher Datenschutzstandards sei jedoch wichtig. „Außerdem muss im Sinne der Verkehrssicherheit gewährleistet sein, dass ein temporärer Führerscheinentzug oder ein Fahrverbot auch hier und zeitgleich abgebildet werden.“
Quelle: morgenpost.de