Bilanz beim größten E-Fahrzeug der WeltKipper Lynx erzeugt mehr Strom, als er verbraucht

Bilanz beim größten E-Fahrzeug der Welt: Kipper Lynx erzeugt mehr Strom, als er verbraucht – Muldenkipper. Gewaltige Maschinen, wie man sie vor allem in Abbaugebieten und Steinbrüchen findet. Es gibt solche Fahrzeuge mittlerweile auch vollelektrisch: Einer dieser Kolosse hört auf den Namen Lynx, allein sein Akku wiegt 4,5 Tonnen. Ein E-Muldenkipper, der beim Rückgewinnen mehr Strom erzeugt als er beim Fahren verbraucht.
Bis zu 200 Kilowattstunden erzeugt der Gigant täglich, wie aus einem Bericht von „t3n“ hervorgeht. Das Leergewicht des Lynx beträgt 58 Tonnen, besagter 4,5-Tonnen-Akku wartet mit einer Kapazität von 700 Kilowattstunden auf. Die Leistung des Fahrzeugs: 634 Kilowatt, aus denen er brachiale 12.500 Newtonmeter Drehmoment melkt. Mit maximal 40 Stundenkilometern fährt dieser Behemoth und meistert Steigungen von bis zu 14 Prozent.
Möglich macht es ein Synchronmotor aus Bayern.
Das Spezialunternehmen Oswald stellt diesen bereit, hinzu kommt ein weiterer asynchroner Elektromotor. Dieser zusätzliche 200-Kilowatt-Antrieb liefert die nötige Kraft für das Kippsystem, die Servo-Unterstützung sowie Bremsen. Eingesetzt wird der Lynx im Jura in Bern, wo er bis zu 65 Tonnen Materialien durch die Hügel eines Steinbruchgebietes wuchtet, bergauf und bergab.
Nachdem der erste elektrische Muldenkipper von E-Mining namens „eDumper“ in einem Schweizer Zementwerk seine Arbeit verrichtet und dabei 50.000 Liter Diesel im Jahr für seine Eigner einspart, baute das Schweizer Unternehmen mit dem Lynx ein weiteres gewaltiges Elektrofahrzeug. Beide, eDumper und Lynx, liefern eine positive Energiebilanz, sie erzeugen also mehr Saft, als sie verbrauchen, so die Herstellerangaben.
So heißt es beim E-Mining-Mutterkonzern Kuhn:
„Beim Betrieb wird gleichzeitig CO2-freier Strom erzeugt.“ Die Antwort darauf, wie so etwas möglich ist, gibt das Gelände, in dem die Maschine zum Einsatz kommt: Der Lynx fährt mit einem Leergewicht von 58 Tonnen auf die Halde – zurück geht es mit 123 Tonnen Gesamtgewicht aus Fahrzeug und Last bergab. Bei den Bremsvorgängen in dem Gelände erfolgt eine sogenannte Rekuperation – ein Rückgewinnungsvorgang, der Energie erzeugt. Dabei wird mehr Strom gewonnen, als die Fahrt bergauf überhaupt geschluckt hat.
Eine Form der Energieerzeugung, die den Lynx zusätzlich jährlich zwischen 190 und 262 Tonnen CO2 einsparen lässt. 200 Kilowattstunden am Tag entstehen so, wie ein Portal namens „Green Car Reports“ in einem frühen Artikel konstatierte. Einen Ausnahmefall gibt es jedoch: Der Lynx muss ab und zu herkömmlich geladen werden, da es in dem Gebiet häufig schneit. Dann müssen Schneeketten aufgezogen werden, mit denen Verbrauch steigt.
Dies wäre bei einer Dieselvariante jedoch ebenso der Fall.
Beide Grundformen stammen vom Hersteller Komatsu, dessen Diesel-Muldenkipper HD 605-7 die grundsätzliche Bauform für den E-Giganten lieferte.
Quelle: t3n.de