Auto oder Wohnmobil festgefahren?So könnt ihr euch aus dem Matsch befreien

Auto oder Wohnmobil festgefahren? So könnt ihr euch aus dem Matsch befreien – So segensreich Regen für die Natur ist, so sehr kann er für Urlauber und Festivalbesucher zum Ärgernis werden. Insbesondere dann, wenn man mit dem Auto oder Wohnmobil unterwegs ist, und im Schlamm der aufgeweichten Erde steckenbleibt. Ist dann auch noch kein anderes Fahrzeug verfügbar, um den Karren wortwörtlich aus dem Dreck zu ziehen, ist guter Rat teuer.
„Der Kardinalfehler ist natürlich, ganz stumpf aufs Gas zu treten und zu meinen, durch hohe Rotation der Antriebsreifen irgendwie noch was ausrichten zu können“, zitiert „Spiegel“ Malte Dringenberg vom Automobilclub von Deutschland (AvD).
Wie der Experte weiter erklärt, mache man den Untergrund damit lediglich noch glatter, während sich dabei auch noch Schlamm im Radkasten sammle – beides nicht unbedingt hilfreich. Auf lange Sicht schade man sogar seinem Fahrzeug, wenn sich im letztgenannten Falle Sand gepaart mit Feuchtigkeit ins Material drückt.
Sinnvoller sei es von daher, zunächst einmal den Motor auszuschalten, und sich ein genaues Bild von der eigentlichen Situation zu machen.
Ist der Boden noch nicht allzu sehr durchweicht und der Wagen noch nicht tief darin versunken, kann es durchaus helfen, etwas Gas zu geben, sich zurückfallen zu lassen, wieder etwas Gas zu geben, und sich auf diese Art und Weise aus dem Schlam(m)assel quasi wieder herauszuschaukeln. Sind dann auch noch helfende Hände zum Schieben am Start, stehen die Chancen zumindest bei kleinen Löchern recht gut.
Helfen kann es außerdem, vor den Rädern angehäufte Erde wegzuschaufeln, um den Widerstand zu verringern.
Um mehr Grip zu erhalten, hilft das Unterlegen etwa von Holzbrettern oder Gummimatten dem Experten zufolge nur in der Theorie, werden diese doch durch die vorherrschende Nässe selbst recht schnell glatt und könnten als Geschoss im schlimmsten Fall sogar noch Umstehende verletzen.
„Selbst bei einer Gummimatte kann das sehr wehtun, wenn man so was abkriegt“, so Dringenberg, der betont, dass man die Dynamik, die ein Gegenstand entwickelt, der von einem Rad nach hinten beschleunigt wird, nicht unterschätzen sollte.
Erfahrungsgemäß bleibt aber oft ohnehin nur, andere Menschen zu bitten, anzuschieben: „Das gehört einfach zum guten Ton auf dem Campingplatz, dass man einander hilft und sich unter die Arme greift.“
Dabei sollte man sich am besten etwas seitlich versetzt stehen, und nicht direkt hinter dem Fahrzeug: „Das kann auch helfen, nicht vom wegspritzenden Schlamm paniert zu werden.“
Sollte die Situation jedoch selbst dafür zu festgefahren sein, wird einem nichts anderes übrig bleiben, als größere Gefährte aufzufahren
Auf Campingplätzen sollte man sich in so einem Fall beispielsweise direkt an den Platzwart wenden. „Die haben ja meistens einen Trecker oder irgendwie so ein vierradgetriebenes Gefährt mit grober Bereifung“, weiß Dringenberg. Auf von Landwirten bereitgestellten Parkplätzen, etwa auf Volksfesten oder Festivals, wäre der jeweilige Betreiber der Ansprechpartner.
Dabei sollte man allerdings immer im Hinterkopf haben, dass man beim Abschleppen unbedingt nur den Abschlepphaken des eigenen Autos benutzen sollte.
Quelle: spiegel.de