Audi-Projekt Artemis gestrichen: VW-Chef Blume beendet Vorzeigemodell – Es galt als Prestigeobjekt der Automobilbranche: Das Projekt Artemis, bei dem bei Audi vollautomatisierte (Level vier) Elektrolimousinen hergestellt werden sollten. Wie aus Medienberichten hervorgeht, wurde der Entwicklung der Konzerntochter Audi nun durch den neuen VW-Boss Oliver Blume die Absage erteilt.

Wie „Golem“ unter Berufung sowohl auf die „Automobilwoche“ als auch das „Handelsblatt“ berichtet, sollen bisher geplante Artemis-Varianten durchaus noch erscheinen. Diese werden jedoch ohne das Betriebssystem VW.OS 2.0 ausgeliefert und sollen dann als Landjet und Landyacht auf den Markt. 2021 war das Projekt Artemis von Audi in die technische Entwicklung übernommen worden.

Ursprünglich sollte der vollautomatisierte Audi 2024 erscheinen

Zuletzt hatte man dann den avisierten Markttermin auf 2027 verlegt, wie „Golem“ erläutert. Den Hintergrund für die Verlegung bilden Schwierigkeiten der Softwaretochter Cariad. Ursprünglich sollte das Fahrzeug über autonome Eigenschaften gemäß Level 4 verfügen – etwas, das bislang nur Mercedes-Benz anbietet und dort nur für autonomes Parken eines Fahrzeugs zum Einsatz kommt. „Automobilwoche“ erläutert, dass Audi keineswegs die Gesamtverantwortung für autonomes Fahren innerhalb der VW-Gruppe abgeben muss.

Zuvor hatte laut „Golem“ das „Handelsblatt“ gegenteiliges berichtet. Zuständig sei ohnehin Cariad gewesen, beruft sich „Golem“ auf einen Artikel aus eigenem Hause. Für autonome Fahrdienste sei demnach nur Volkswagen Nutzfahrzeuge wie gehabt zuständig – mit dem vollelektrischen ID.Buzz soll dies künftig realisiert werden. Statt auf Audi-Varianten mit Vollautonomie setzt man wohl vorerst auf autonome Shuttle-Services.

Zuerst vom Softwarehersteller beliefert:

Volkswagen Nutzfahrzeuge, welche von Cariad zunächst mit Software versorgt wird. Auf unbestimmte Zeit verzögern könnten sich hingegen autonom fahrende Fahrzeuge aus dem Hause Audi, wobei das Ziel unverändert die zweite Hälfte des Jahrzehnts sei, wie es im Bericht heißt. Weiter führt man bei der „Automobilwoche“ aus, dass eine erste Testflotte von mit dem Partnerunternehmen Mobileye gemeinsam entwickelten autonomen ID.Buzz bereits in Tel Aviv fahren soll.

Weil sich die Software 2.0 nun verzögert, erläutert das „Handelsblatt“, dass die vorhandenen Architekturen für die Versionen 1.1 und 1.2 weiterentwickelt werden müssen. Die Softwareversion 1.2 – insbesondere sei diese für Porsche und Audi wichtig – werde jetzt für eine Laufzeit bis zum Jahrzehnt-Ende aufgerüstet und zudem in „Software Premium“ umbenannt. Demnach sei die Absicht, die beiden älteren Softwarevarianten und deren Architektur wettbewerbsfähig für die zweite Hälfte des Jahrzehnts zu halten.

Der Konzern muss für dieses Vorhaben Investitionen in Höhe von rund einer Milliarde tätigen.

Bei der Hardwareplattform SSP 61, der sportlichen Variante der Scalable Systems Platform (SSP) von VW, sollen hingegen keine Abstriche gemacht werden. Die in Zusammenarbeit von Audi und Porsche ersonnene Plattform soll neben anderen Modellen beim Porsche Panamera und dem A8-Nachfolger Landjet zum Einsatz kommen. Motorleistungen von bis zu 1000 Kilowatt sollen auf der Basis von SSP 61 ermöglicht werden.

Quelle: golem.de