ADAC-StudiePreisexplosion bei Neuwagen

ADAC-Studie: Preisexplosion bei Neuwagen – Es dürfte wohl niemanden überraschen, dass in Zeiten der Energiekrise und hohen Inflation auch die Kosten für Neuwagen in die Höhe schießen. Einer aktuellen Studie des ADAC zufolge stiegen die Preise für einen Neuwagen von 2017 noch durchschnittlich 44.908 Euro auf mittlerweile 53.525 Euro um gut ein Fünftel.
Besonders problematisch ist dabei, dass die Preissteigerung vor allem Menschen trifft, die wegen ihres geringen Einkommens auf Pkw der niedrigsten Fahrzeugklasse angewiesen sind, kletterten die Preise für Kleinstwagen doch um ganze 44 Prozent nach oben.
Im Segment der Kleinwagen beträgt der Preisanstieg im Laufe der letzten fünf Jahre immer noch 30 Prozent, in der Mittelklasse sind es 21 Prozent.
Als Gründe führt der ADAC unter anderem die Einführung neuer Pflicht-Assistenzsysteme an, die in den höheren Fahrzeugklassen bereits vor der EU-Pflicht zur Grundausstattung mit an Bord waren. Kleinere Fahrzeuge mussten entsprechend nachgerüstet werden, was letztlich auf Kosten der Kunden ging.
Weitere Gründe seien neben der Inflation die Lieferschwierigkeiten der Hersteller, der Halbleitermangel in der Autoindustrie und die gestiegenen Einkaufspreise.
Zudem scheint es, als seien günstige Basismodelle für die Autobauer nicht mehr interessant. Das verdeutlicht sich am Beispiel des VW Golf: Vor einem Jahr war das Einstiegsmodell mit 90 PS noch für 20.700 Euro zu haben – mittlerweile kostet der Bestseller 29.560 Euro, kommt dafür aber auch mit 130 PS daher.
Ähnlich sieht es beim Fiat Tipo aus, den man 2021 mit 100 PS noch für 17.490 Euro bekam, nun aber nur noch als 130-PS-Hybridversion für 28.490 Euro.
Der ADAC stellt außerdem „auch bei Elektrofahrzeugen eine Preissteigerung oder eine extrem hohe Einpreisung bei Modellstart fest, seit mit der Innovationsprämie der staatliche Anteil der Förderung verdoppelt wurde“.
Preistreiber seien aktuell vor allem die noch sehr teuren Akkus.
So kommt dem Kunden ein Elektro-Twingo immer noch doppelt so teuer zu stehen, wie die Verbrenner-Variante, während Ford den Preis für den elektrischen Mustang Mach-E bei unveränderter Ausstattung innerhalb von nur einem Jahr von 46.900 Euro auf 56.500 Euro anhob.
Mit Blick auf die Hersteller fordert der Autoclub von daher, „zu einer Preispolitik zurückzufinden, die die Bezahlbarkeit neuer Pkw im Blick hat“. In diesem Sinne sollten die Autobauer wieder „Fahrzeuge in Basisausstattung anbieten, damit sich auch Menschen mit geringeren finanziellen Möglichkeiten ein neues Fahrzeug leisten können“.
Immerhin müsse Mobilität „für alle bezahlbar bleiben.“
Quelle: bild.de