Abrams X: US-Kampfpanzer einer ganz neuen Generation – Die Rüstungsfirma General Dynamics Land Systems hat kürzlich ein Video präsentiert, welches einen Ausblick auf den Panzer gibt, welcher die mittlerweile in die Tage gekommen Modelle der US-Armee aus den Zeiten des Kalten Kriegs ersetzen soll: Den Abrams X.

Bei dem gezeigten Kriegsgefährt handelt es sich weder um ein Serienmodell noch um einen Prototypen, sondern um einen Demonstrator – also ein Modell aus Metall und in Lebensgröße, das einen handfesten Ausblick darauf gibt, was am Ende des Entwicklungsprozesses stehen wird.

Der Panzer der Zukunft trägt auf dem Turm eine ferngesteuerte Waffenstation, die mit einer automatischen 30-mm-Kanone bestückt ist und die Bekämpfung zahlreicher Ziele erlaubt, ohne dazu die Hauptwaffe benutzen zu müssen.

Diese behält das 120-Millimeter-Kaliber bei, was mit Blick auf die Neuentwicklungen etwa im Hause Rheinmetall überrascht, wird dort doch auf deutlich größere Kaliber gesetzt. Allerdings soll die neue 120-mm-Waffe im Gegensatz zu ihrem Vorgänger deutlich leichter ausfallen.

Das Hauptgeschütz kann ebenfalls vollautomatisch bedient werden und ermöglicht damit eine räumliche Trennung von der Besatzung, die in einem speziell geschützten Überlebensraum untergebracht werden, und im Abrams X auf drei Mann reduziert kann. Ob es künftig noch einen vierten Besatzungsplatz für Spezialaufgaben wie Drohneneinsätze geben wird, ist bislang unklar.

In Sachen Antrieb setzt der Abrams X auf Hybrid-Technologie, die den Treibstoffverbrauch durch die Rückgewinnung von Energie beim Abbremsen auf 50 Prozent senken soll.

Der Verbrennungsmotor fällt von daher deutlich kleiner aus. Wie es heißt, soll der Cummins Diesel (Advanced Combat Engine) zum Einsatz kommen – eine skalierbare Maschine, die für die Integration in Hybridantriebssysteme entwickelt wurde.

Der Hybridantrieb erlaubt zudem eine volle Einsatzfähigkeit des Panzers, selbst wenn der Verbrenner nicht arbeitet. Ein steter Leerlauf ist von daher nicht mehr nötig, was dem Panzer zumindest kurzzeitig einen lautlosen Betrieb ohne Motorengeräusche ermöglicht.

Mit ihren 73 Tonnen stellen die aktuellen Abrams M1A2-Panzer die Logistiker der US-Armee immer wieder vor große Herausforderungen, sind viele Brücken auf dieses Gewicht doch gar nicht ausgelegt – zumal auch noch das Gewicht des transportierenden Trucks hinzugerechnet werden muss.

Ein Hauptaugenmerk des neuen Abrams X liegt von daher auf dem geringeren Gewicht.

Ebenfalls neu ist das Datensystem Katalyst, welches als zentrales Datennetzwerk alle Systeme des Panzers miteinander verbindet und offener als die Vorgänger gestaltet wurde, um schnellere Veränderungen und die leichtere Integration neuer Subsystem zu gewährleisten.

Zwar lässt sich die Leistungsfähigkeit von Katalyst noch kaum beurteilen, allein durch den vollautomatisierten Turm und die räumliche Trennung von Besatzung und der Hauptwaffe nebst ihrer Munition debütiert der Abrams X aber bereits als Kampfpanzer einer ganz neuen Generation. 

Mit Blick auf die Störung, die in einem solchen Panzer alleine über Sensoren vonstattengeht, wäre sogar der Einsatz derartiger Modell als Drohne oder vollautomatisierter Roboter prinzipiell denkbar.

Quelle: stern.de