50-Prozent ChanceVorstandsmitglied über das mögliche Aus von Audi

50-Prozent Chance: Vorstandsmitglied über das mögliche Aus von Audi – Die Verkettung ungünstiger Ereignisse der letzten Jahre hat bereits so manches Opfer gefordert, doch das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht. Nach wie vor hat die Industrie mit den Folgen der Corona-Pandemie, der Lieferengpässe und Chipkrise, des Ukraine-Krieges und der damit losgetretenen Energiekrise und nun auch noch mit der drohenden Rezession zu kämpfen. Selbst Größen vom Format eines Audi könnten unter diesem Druck einknicken.
Nachdem die dortigen Verkäufe weiterhin zu sinken drohen, ist man sich nicht mal mehr im Vorstand sicher, auf Dauer standhalten zu können. So schätzte das Vorstandsmitglied Hildegard Wortmann kürzlich die Chance, dass es den Autobauer in zehn Jahren noch geben wird, auf „50-50“ ein.
In dem Podcast „Chefgespräch“ der „WirtschaftsWoche“ erklärte sie: „Wir sehen erste Wolken aufziehen, was die Absatzentwicklung angeht.“
Zwar habe der Volkswagen-Konzern, dem Audi angehört, mit Blick auf Westeuropa „prall gefüllte Auftragsbücher mit 1,9 Millionen Fahrzeugen im Auftragsbestand“, jedoch sei der Auftragseingang für den Bereich VW Westeuropa zuletzt bereits „um 15 Prozent zurückgegangen“.
Vor dem Hintergrund der massiven Herausforderungen, denen sich die Automobilindustrie aktuell gegenübersieht, müsse Audi sich Wortmann zufolge schneller ändern, sei man ansonsten doch „einfach weg vom Fenster“.
Schon im vergangenen Jahr habe sie bei einer Veranstaltung mit Audi-Händlern ein Bild eines Boxers gezeigt, auf dem nur die Zahlen „50:50“standen, und dazu gesagt: „Es gibt eine 50-Prozent-Chance, dass es Audi in zehn Jahren noch gibt.“
Diese Aussage würde sie so auch heute jederzeit wiederholen.
Wichtig seien für den Hersteller die nächsten Monate und Jahre, in denen sich erweisen werde, ob Audi sich den Herausforderungen zu stellen in der Lage ist, und ob sich die Kauflust der Kunden verbessert.
Quelle: focus.de