450 Tonnen Last auf einmalBelaz 75710 ist der größte Kipplaster der Welt

Kann 450 Tonnen Last auf einmal befördern: Belaz 75710 ist der größte Kipplaster der Welt – In Steinbrüchen, Abbaustätten für Marmor, Bergwerken und anderen Einsatzgebieten sind sie ein bekannter Anblick: Gewaltige, meist gelb lackierte Kipplaster mit Reifen höher als Basketballspieler. Doch ein Koloss stellt selbst diese Brocken in den Schatten: Ihr Cousin vom Typ Belaz 75710. Nicht weniger als der größte Kippmuldenkipper der Welt.
Die Maschine arbeitet in Belarus und wurde explizit entwickelt, um steigenden Kosten im Bergbau entgegenzuwirken. Der Belaz 75710 wurde konzipiert, um gewaltige Lasten in einem einzigen Satz zu befördern und den Fahrtenaufwand zu minimieren. Wie „BBC“ erläutert, ist er so lang wie zwei Doppeldeckerbusse, die Nase an Heck stehen, sechsmal so stark wie heutige Formel-1-Rennwagen und wiegt mehr als ein Airbus A380 mit voller Besetzung durch Passagiere.
Ein weiterer Vergleich:
Wer neben der Maschine stehe und nicht gerade Körpermaße wie ein Basketballer habe, reiche mit ausgestrecktem Arm nicht mal bis zur Hälfte einer seiner acht Reifen, so das Portal. 2013 wurde der Belaz 75710 enthüllt – seitdem verrichtet der Behemoth unter den Kolossen seine Schwerstarbeit in einem Steinkohlebergwerk in Sibirien. 450 Tonnen Zuladung bewegt er in einem Ablauf – 87 Tonnen mehr als der seinerzeit größte Vorgänger von Liebherr. Um diese Last zu bewältigen, verfügt er über acht Räder.
Jeder einzelne Reifen könnte allein um die 102 Tonnen tragen – was dringend notwendig ist, denn leer wiegt der Belaz 75710 bereits 350 Tonnen. Sein dieselelektrischer Antriebsstrang wird von zwei gewaltigen Aggregaten mit je 16 Zylindern gespeist, die einzig dienen, Strom für vier Elektromotoren zu erzeugen. Normalerweise machen solche Antriebe Schaltungssysteme und Kupplung überflüssig, was das Gewicht nach unten drückt. Sein maximales Drehmoment durch die Mischung aus Rädern und Allradantrieb im Spitzenwert:
18.626 Newtonmeter.
100 Kilometer Fahrt mit diesem Koloss schlucken satte 1.300 Liter Diesel – bei Leerfahrten läuft jedoch nur einer der Motoren, um Kraftstoff zu sparen. Dennoch haben es die Ingenieure von Siemens, die für den Antriebsstrang verantwortlich zeichnen, vollbracht, dass das Fahrzeug selbst dann noch über Allradantrieb verfügt. Zudem ist so sichergestellt, dass der Brocken im Falle eines Motorschadens mit dem anderen Aggregat zur Wartung rumpeln kann.
Der 8,20 Meter hohe Gigant schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 64 Stundenkilometern in der Ebene. Gegen zehn Prozent Steigung bringt er es auf 40 Stundenkilometer, zudem hat er einen vergleichsweise kleinen Wendekreis von 19,8 Metern. Bei der Arbeit ist diese Maschine ein atemberaubender Anblick, der selbst andere – zwar kleinere aber immer noch gewaltige – Kaliber in den Schatten stellt.