Qualm, Lärm & Leidenschaft: Männer starten fast 30 Jahre alten Panzermotor – Nicht nur wer schön sein will, muss leiden. Auch wer Hobbys pflegt, die mit dem eigenen Erscheinungsbild nichts zu tun haben, muss belastbar sein. Man nehme Menschen, die sich für ausgefallene Motoren begeistern. Erst dürfen sie oftmals tief in die Tasche langen, später ewig auf die Ankunft ihres Exoten warten – und dann wartet Arbeit auf sie. Jede Menge Arbeit. Bis der glorreiche Moment gekommen ist.

Beziehungsweise: der glorreiche Zwischenstopp. Auf dem Weg zum ersehnten Ziel. Das Projekt hier etwa: Sich mit einer Gruppe Freunde und Kollegen einen Panzer bauen. Einfach nur aus Spaß an der Freude, der Ingenieurskunst, der Technologie. Ganz ohne finsteren oder militärischen Hintergrund.

Genau dieses Ziel hat sich „Master Milo“ gesetzt

Seines Zeichens ist der Niederländer Betreiber eines erfolgreichen YouTube-Kanals, bei dem sich alles um Motoren, Reifen und Getriebe dreht – kurz: Der Mann ist Autonarr und Erfinder. Ein echter Ölfuß, dessen Videos teilweise Klicks im zweistelligen Millionenbereich aufrufen. Nicht ohne Grund, denn er versucht sich immer wieder an interessanten Experimenten.

Etwa einen smart in ein gewaltiges fahrbares Rhönrad zu verwandeln. Oder gleich eine mehrläufige Gatling für Erdäpfel zu konstruieren, statt sich mit der normalen Kartoffelkanone zu begnügen. Im gleichen Spirit machen sich Milo & Co. daran, ihren Panzermotor für den Eigenbau-Tank wiederzubeleben.

Ein Panzer vom Typ 69-II

69-II: Dahinter verbirgt sich eine Typenbezeichnung für einen chinesischen Panzer, der dem sowjetischen T54 nachempfunden ist und mit diesem viele Bauteile teilt. Der Motor des 69-II, den sich Milo und seine Freunde vorgeknöpft haben, stand lange Zeit in England als Ausstellungsstück herum, nachdem er im Ersten Golfkrieg erbeutet worden war.

28 Jahre, um genau zu sein. Andere Bezeichnungen für diesen Motortyp: v55, Kharkiv V2, Transmash oder Silnik Wola. So, genug der grauen Theorie – schmeißt die Laube an.